Der erste Winter ist eine besondere Zeit... nun gehört das Haus ganz offiziell uns. Wir pendeln zwischen der warmen und bequemen Stadtwohnung und dem alten Hof. Während der Woche fahre ich jeden Tag hinaus um den Kater zu versorgen, der dann schon in der Küche wartet und mich in Beschlag nimmt sobald ich mich hinsetze. Zum Abschied bekommt er nochmal einen Nachschlag Futter damit es nicht so schwer fällt.
An den Wochenenden übernachten wir meist draußen. Möbel haben wir noch nicht mitgenommen - in der Küche haben wir Gartenmöbel, zum Kochen einen kleinen Zweiplattenkocher angeschafft und geschlafen wird erstmal auf einer Matraze auf dem Boden. Es ist jedes Mal wie ein Ausflug in eine Berghütte. Nicht wirklich bequem, aber dennoch auf eine sehr rustikale Art gemütlich. Mit dem Grundofen wird es schön warm und auf dem Podest am Ofen kann man schon mittags ein Schläfchen machen. Dem Katz gefällt´s...
Als erste Baumaßnahme werden der Holzstadel und die Garage renoviert. Beide Gebäude bekommen ein neues Dach, der Stadel eine neue Verschalung auf der Westseite. Es stellt sich heraus dass die hohe Birke hinter dem Stadel das Fundament unterwachsen und zerbrochen hat.
Nach dem frühen Wintereinbruch im November verschiebt sich die Arbeit am Boden des Holzstadels. In der zweiten Januarwoche ist der Schnee verschwunden und die Baustelle geht weiter...
Am 17. Januar liegt schon wieder Schnee, aber der Boden ist drin und der Stadel kann nun als Holzlager und etwas geschützer Stellplatz genutzt werden. Nun ist erstmal Baupause bis der Frühling kommt...
"Baupause ist nicht Arbeitspause" merkt Stephan an - wohl war! Im Wirtschaftgebäude ist viel Material zu sichten und der Rückbau beginnt. Alles was wir noch behalten wollen muss in den Holzstadel oder die Garage geschafft werden. Gut erhaltende Balken, Bretter, Dielen, Geräte... Es gibt viel zu schleppen und viele schwere Entscheidungen. Mein Lieblingsstück ist eine alte "Windfege", offizieller technischer Name "Rotationsworfelmaschine". Damit hat man früher die Spreu vom bereits gedroschenen Getreide getrennt. Die Windfege ist laut Wikipedia eine der ältesten Maschinen in der Geschichte der Landtechnik (mehr interessante Details hier). Ein Beweis für den Getreideanbau in der Vergangenheit des kleinen Hofes, von dem ich mich nicht trennen möchte. Leider ist sie ziemlich sperrig und nun steht sie in "meiner" Hälfte der Garage.
Am Brunnen entstehen noch Ende Februar skurrile Eisskulpturen. Bis auf das Plätschern des Wassers ist es völlig ruhig hier draußen.
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