Donnerstag, 21. Januar 2021

Buchempfehlung "Spriessbürger Spezial"

Achtung, in diesem Post geht es, wie die Überschrift schon sagt, um eine Buchempfehlung und somit ist er als >WERBUNG< zu kennzeichnen. Gekauft habe ich mir das Buch allerdings ganz regulär selbst und direkt bei der Autorin, die es in ihrem eigenen Verlag veröffentlicht hat.

Beim kürzlichen Durchforsten meiner Facebook Timeline ist mir aufgefallen, dass es ein neues Buch von "Spriessbürger" gibt: "Spriessbürger Spezial", das Handbuch für den Anbau von fremden Gemüse- und Salatarten.


 

Der erste Band "Spriessbürger - Handbuch für den Anbau von Gemüse und Salat in der Schweiz" ist schon länger in meinem Besitz und eine meiner wertvollsten Gartenfibeln. Gerade blättere ich ein wenig in diesem Band und sehe dass Zitat von Mark Twain:

"Sommer ist die Zeit, in der es zu heiss ist, um das zu tun, wozu es im Winter zu kalt ist"

Ganz nach meinem Geschmack, denn ich bin so ein Pflänzchen dem nur so zwischen 15 und 22° Celsius richtig wohl ist... also ist mir meist auch zu warm oder zu kalt! 

Aber zurück zu dem neuen Buch, das ich umgehend bestellt habe:                                          "Spriessbürger Spezial - Handbuch für den Anbau von fremden Gemüse- und Salatarten" 

Im Vorwort mit dem Titel "Willkommen, Fremde" befasst die Autorin Eveline Dudda sich mit der Frage "Muss dieses fremde Gemüse wirklich sein?" und führt aus, dass der Gemüseanbau schon immer multikulti war. Denn viele uns als so selbstverständlich heimische Gemüse stammen nicht nur aus anderen Ländern, sondern von anderen Kontinenten. Kartoffeln stammen aus Südamerika, Karotten aus Afghanistan und Kopfsalat gab es schon vor 2000 Jahren in Ägypten. Dass Tomaten, Mais, Paprika, Chili, Auberginen, Zucchini und allerlei andere "eingebürgerte" Gemüse nicht aus Nordeuropa stammen wissen eh die meisten.  Also warum nicht auch weitere Arten und Sorten ausprobieren? Zumal der Klimawandel es inzwischen möglich macht, auch hier Pflanzen anzubauen, die es in früheren Zeiten in unseren Gärten schwer gehabt hätten. 


 

Den Anbau von Melonen werde ich in meinem Garten sicher nicht versuchen, aber Saatgut von Spargelsalat, Sprossenbroccoli, Cima di Rapa (Stängelkohl) und Mönchsbart wartet in meiner Saatgutkiste eh schon auf den Frühling. Letzteren kann ich wohl vergessen, da das Saatgut schon zu alt ist. Auch Blutampfer, Hirschhornwegerich und Baumspinat wachsen schon in meinem Garten. Aber unter den über dreißig vorgestellten Gemüse und Spinatarten sind etliche dabei, die ich in den nächsten Jahren gern einmal ausprobieren möchte. Und an der Kultur meiner geliebten "Puntarelle", hier als "Vulkanspargel" bezeichnet werde ich mich wohl doch mal im Gewächshaus versuchen, bisher gab es die bei uns nur im Toskana Urlaub und kurz danach als Eigenimport. Einzig befremdlich finde ich dass sich auch der Bärlauch unter den vorgestellten Pflanzen findet. Zum einen ist er selbst im Allgäu an vielen Orten wild zu finden, zum anderen wird er jedes Frühjahr erneut durch die Presse dekliniert. Aber vielleicht ist das in der Schweiz ja anders...

 

Sieh mal an, es gibt einen Puntarelle-Schneider!

Puntarelle, Außenblätter entfernt. So ganz abwegig ist die Bezeichnung "Vulkanspargel" nicht...


Die Kulturbeschreibungen sind detailliert, die meisten Pflanzen sind auf vier Seiten vorgestellt. Viele Abbildungen und Fotos in Schwarzweiß von Giorgio Hösli und Eveline Dudda zeigen verschiedene Wachstumsstadien. Was mir auch gut gefällt ist, dass die Kulturbeschreibungen sich nicht nach dem monatlichen Kalender, sondern nach dem phänologischen Kalender orientieren. Durch die Lage unseres Gartens auf 800 Metern Höhe verschieben sich die optimalen Anbauzeiten sowohl im Frühjahr als auch im Herbst durch den frühen Frosteinbruch meist um zwei bis drei Wochen, das wechselt natürlich mit dem aktuellen Wetter. Insgesamt macht es mehr Sinn, nach dem aktuellen Stand der Vegetation zu gärtnern als nach monatlichen Angaben. Ich habe mir diesen Winter extra ein Notizbuch erstellt, in dem die anfallenden Gartenarbeiten nach dem phänologischen Kalender eingetragen sind.

 Junger Baumspinat oder Magentaspinat (Chenopodium giganteus), ein Amaranthgewächs


Ein ausführlicher Teil zu Vermehrung und Nachbau, das Stichwortverzeichnis und natürlich das Pflanzenverzeichnis im Anhang - nicht zu vergessen die "Schweizerdeutsch - Deutsch" Übersetzungshilfe komplettieren das Werk zu einem rundum gelungenen Arbeitsbuch für experimentierfreudige GemüseliebhaberInnen. Praktisch ist auch der Gemüse- und Salatplaner, den ich gleich mitbestellt habe. Ich freue mich jedenfalls auf neue Erfahrungen! 

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Inzwischen taut es hier ganz heftig, die dicke Schneedecke sackt in sich zusammen und die meisten Büsche und Bäume sind schon wieder frei von Schnee. Zum Glück ist es bei uns ohne größere Schäden für die Bäume geblieben.



 

2 Kommentare:

  1. Hallo Barbara,
    das ist ja eine spannende Buchempfehlung. Ich bin in Sachen Gemüse noch recht konventionell unterwegs und mein Gemüsebereich ist nach dem Gartenumbau auch deutlich geschrumpft, aber vielleicht probiere ich auch mal ganz andere Sorten aus.
    Schön, dass Du auf meinem Blog einen Kommentar hinterlassen hast und ich Dich so finden konnte. Ich werde sicher öfter mal reinschauen.
    Liebe Grüße,
    Sven von beetwunderung.de

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    1. Danke Sven - wenn du den ersten Band von Spriessbürger nicht kennst kann ich dir den auch wärmstens empfehlen! Bin gespannt auf deine weiteren Posts! Liebe Grüße, Barbara

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Und nochmal - Tomaten!

Wenn es hier so weiter geht, dann wird das noch ein Tomatenblog... aber so weit kommt es hoffentlich dann doch nicht! Aber es ist halt so da...