Dienstag, 24. November 2020

Ernte vor dem Frost

Am Freitag den 20. November war mit -5° der erste nennenswerte Frost vorhergesagt. Zeit, die etwas empfindlicheren Gemüse abzuernten oder ins Gewächshaus zu versetzen. Rosmarin und Zitronenverbene hatte ich schon vorher ausgegraben, eingetopft und für den Winter im frostfreien ehemaligen Hühnerhaus einquartiert. Salatpflanzen (Lollo rosso und Lollo bionda), ein Teil der Endivien, Zuckerhut und Stangensellerie wurden im Gewächshaus wieder eingepflanzt und wachsen dort noch ein wenig weiter.Um diese Jahreszeit lassen sich auch größere Pflanzen problemlos umsetzen.

Nicht einmal der Zuckerhut lässt seine Blätter hängen... Somit haben wir auch im Dezember noch eigenen Salat.

Der Endiviensalat draußen hat den Frost auch gut überstanden.


Der Kohl kann noch länger draußen bleiben, erst wenn Fröste bis -10° angekündigt werden hole ich ihn rein. Vorn unser Lieblingskohl, der 'Nero di Toscana'.

Hier verschwimmt die Grenze zwischen Nutz- und Zierpflanzen - der Farbverlauf von grünen und violetten Tönen bei "Flowersprouts" ist faszinierend.

Beim Mangold habe ich die großen Blätter abgeschnitten und ihn ausgegraben. In einer Wanne mit feuchter Erde hält (und wächst) er bis die erste Maus den Weg ins Gewächshaus findet oder die Temperaturen im Haus gut unter -5° sinken.

Mangold der außerhalb der mit Mäusegitter versehenen Kastenbeete wächst, sieht im Herbst so aus... wenn die Blätter welk werden liegt es meist daran, dass die Mäuse die Wurzeln angefressen haben.

Mangold in Farben von weiß/grün bis tiefem Purpur... daraus wurde ein leckerer Auflauf mit Kichererbsenmehl und Käse.

Neben diesen Gemüsen gibt es noch etwas Lauch draussen, eingelagerten Lauch, Kürbisse, eingelegte Zucchini, eingefrorene Bohnen und Kohlrabi. So bald müssen wir noch kein Gemüse einkaufen...

 

Donnerstag, 19. November 2020

Bestandsaufnahme 2017

Hier habe ich einige Bilder von verschiedenen Bereichen des Grundstücks gesammelt. Wenn ich sie jetzt anschaue kann ich kaum fassen was wir seitdem alles verändert haben...

 

Die Sicht auf den Teich und - links hinten - das Haus von der Zufahrt aus. 

Dies ist der Teich von der anderen Seite,  hinten sieht man die Zufahrt und rechts die Garage unserer Nachbarn. Darunter der dazu gehörende Gartenbereich, das "Nordgärtchen".

Der Blick aus dem ehemaligen Wohnzimmer, inzwischen meinem Arbeitszimmer, nach Norden. Rechts die blühende Blutberberitze.

 
Die Westseite des Grundstücks  - links das Haus, vorn links der Holzstadel und die Garage

  
Die Südseite der Garage mit dem alten Gärtchen und dem Gewächshaus

     Das Himbeerbeet an der Westseite der Garage

Gewächshaus und Garage von Osten

Der Holzstadel von Osten

Einmal herumgedreht - Sicht nach Osten zum Hühnerstall. Man sieht gerade noch das Dach vom Widerkehr und auch wie baufällig es ist.

Wildromantisch und leider völlig baufällig: die Südseite des alten Wirtschaftsgebäudes mit der Spalierbirne davor. Der Birnbaum hat den Abbruch und Wiederaufbau überlebt.

Der Brunnen vorm Haus... die Tür war ehemals der Eingang in den Kuhstall.

Der ehemalige Hühnerstall, die Büsche markieren die Grenze zum Nachbarn.

Die Terrasse vor dem Hühnerstall

 
Die Rückseite des Hühnerstalls - das linke Fenster gehört noch zu unserem Teil

Am unteren Ende des Grundstücks, rechts hinter der Blutbuche liegt die kleine Gartenhütte.

Buschwerk am unteren Ende, rechts ein Teil des "Haufens", der hier viel kleiner wirkt als er war.

Was sich zum Glück bisher nicht verändert hat - der Kater kommt zwischendurch immer mal wieder um sich ein paar Schmuseeinheiten abzuholen...






Montag, 16. November 2020

Der erste Sommer: Aus Wiese werden Beete

Im Sommer 2017 haben wir angefangen den Küchengarten anzulegen. Die Lage im unteren Teil der Obstwiese ist perfekt - hier scheint die Sonne den ganzen Tag über. Nach Norden ist der Garten von hohen Bäumen geschützt. Die Bilder entstanden etwa von Mitte August bis Mitte September.


Die Anlage der ersten Beete begann damit, den großen Humushaufen einzuebnen. Die Erde wurde einfach dick auf der Wiese verteilt, die nicht umgegraben werden musste... Die oberen Schichten bestanden aus lockerem Material, das ich mit einer Heugabel verteilen konnte. Darauf wurde dann die Erde geschüttet.

Weiter nach unten war der Haufen sehr verdichtet, hier musste Stephan mit der Spitzhacke arbeiten.


Wenigstens hatten wir schönes Wetter und einen tollen Blick nach Süden!


Die Erde wurde gleichmäßig auf der Wiese verteilt, überschüssiges Material wurde am rechten Rand aufgeschüttet. Damit haben wir später die ersten Kastenbeete gefüllt.

Das Ganze war eine ziemliche Plackerei. Zum Glück spenden die alten Obstbäume reichlich Schatten in dem man sich erholen kann...

Die kleine Hütte an der Nordseite war in der Zeit bis zur Schlüsselübergabe der einzige überdachte Raum, der uns zur Verfügung stand - wir haben sie als Werkzeuglager benutzt.

Heute steht unter diesem Baum eine Bank für die kleine Pause zwischendurch...

Montag, 2. November 2020

Wie es anfing

Hier zeige ich euch noch ein paar Bilder aus der Zeit bevor wir anfingen auf dem Grundstück etwas zu verändern - also aus der Zeit zwischen Notartermin und Schlüsselübergabe...



Das "untere", östliche Ende des Grundstücks mit dem schon erwähnten Haufen


In der Mitte der ehemalige Hühnerstall/Seminarraum. Der große Obstbaum rechts ist eine Ulmer Butterbirne, von der es jedes Jahr eine Menge Mostobst gibt.

Der Baum den ich da so skeptisch betrachte ist ein 'Lohrer Rambour' - eine wunderbare alte Apfelsorte! Er sieht aus als wäre er kurz vorm Absterben, trägt aber immer noch gut. Allerdings habe ich noch einen Baum dieser Sorte bestellt, da ich nicht weiß wie lange dieser Veteran noch durchhält.

 

Frühjahr 2017 - der erste Besuch von Schwiegermama. Was wir da bestaunen weiß ich leider nicht mehr. Einen der vielen Raubvögel vielleicht? 

 

 

Sommer 2017 - verändert haben wir noch nichts, aber wir mähen zum erstem Mal. Das Gras haben wir zum Nachbarn gefahren, der es als Heu getrocknet hat. Inzwischen brauchen wir den Grünschnitt selber als Mulch und zum kompostieren.

 


Jetzt muss ich nur noch von den gleichen Positionen Bilder vom heutigen Zustand machen...


Sonntag, 1. November 2020

Mein wunderbarer Landgarten - ein Traum wird wahr

Warum "mein wunderbarer Landgarten"? Es klingt schon etwas kitschig... aber es ist doch genau mein Gefühl dazu. Auch nach drei Jahren kommt es mir immer noch wie ein Wunder vor, dass wir hier leben.

Seit vielen Jahren, eher schon Jahrzehnten, träume ich von einem ruhigen Platz auf dem Land. Fast hatte ich die Hoffnung aufgegeben im Allgäu etwas zu finden. Was mir vorschwebte war ein Haus oder ein alter Hof in Einzellage, möglichst am Ende einer Sackgasse, nur so weit von Kempten weg dass der tägliche Arbeitsweg nicht zu weit wird. Dazu ein Grundstück, das mindestens 2000 Quadratmeter bis zu lieber noch zwei Hektar groß sein sollte - genug Fläche für Obstbäume, Büsche, Beeren, Blumen und natürlich einen großen Gemüsegarten. Wir haben über Jahre viele "Objekte" angeschaut, von denen im Grunde keins auch nur entfernt an meinen Traum herankam. Eine Verkettung glücklicher Umstände, die mir in jedem Film als zu konstruiert und in der Summe völlig unwahrscheinlich vorgekommen wäre, führte dazu dass wir Ende 2016, knapp drei Monate nach unserer Hochzeit, tatsächlich fündig wurden. Im Januar 2017 waren wir beim Notar, im Oktober bekamen wir die Schlüssel zu unserem neuen Zuhause. Im folgenden Winter verbrachten wir die meisten Wochenenden dort, aber ich fuhr jeden Tag hin um das dort schon ansässige Katzentier zu versorgen.

 

Und so sieht der Platz meiner Träume aus...



Der ehemalige Bauernhof liegt am Ende eines Schotterweges in der Nähe von Altusried. Im alten Bauernhaus wohnen unsere Nachbarn, unser Teil ist der umgebaute alte Stall und die Scheune. Letzte haben wir abgerissen da sie leider baufällig und nicht zu retten war. Inzwischen steht an dieser Stelle ein neuer Hausteil den wir seit August 2019 bewohnen. 

Neben den Flächen direkt am Haus liegt hinter dem alten Hühnerstall, den man im oberen Bild sieht, noch eine gut 1000 Quadratmeter große Wiese. Hier haben wir 2017 angefangen einen Küchengarten anzulegen. 

So sah die Wiese aus bevor wie anfingen - der Zaunpfahl im rechten Drittel vorn markiert die Grenze zum Feld des Nachbarn, von dort geht die Grenze ungefähr bis zu dem Zwetschgenbaum ganz links vom Haus. Die Baumreihe auf der rechten Bildseite markiert die Grenze nach Norden, hinter den Bäumen geht ein Tobel hinunter und dahinter liegt die Zufahrt zum Hof. Rechts in der Ecke sieht man einen Teil des großen Haufens, auf dem die Vorbesitzer über Jahre organisches Material abgeladen haben, vom Aushub der unterhalb liegenden Kläranlage bis zum Grasschnitt. Der Humus bot flächig verteilt eine gute Grundlage für den Küchengarten.

 

Das folgende Bild entstand in der vergangenen Woche, und es war für mich die Inspiration mit diesem Blog zu beginnen. Der Weidezaun läuft etwa von der Stelle des Zaunpfahls oben im Bild rechts Richtung Zwetschgenbaum. Der Plattenweg zwischen den Kastenbeeten wurde erst im Frühling dieses Jahres verlegt... das kann ich mir inzwischen kaum noch vorstellen.

 

Wie dieser Garten entstand, wie er sich weiter entwickelt und was alles hier wächst, davon werde ich auf "Mein wunderbarer Landgarten" erzählen.

 

Und nochmal - Tomaten!

Wenn es hier so weiter geht, dann wird das noch ein Tomatenblog... aber so weit kommt es hoffentlich dann doch nicht! Aber es ist halt so da...